Wir haben das Glück, in der Creuse ein weltweit bekanntes Know-how zu besitzen: die Tapisserie von Aubusson. Eine jahrhundertealte Kunst, die dank der Kompetenz von Männern und Frauen enthüllt wird, die den für den Flachgewebeteppich wesentlichen Rohstoff veredeln: die Wolle.
Der Besuch dieser Werkstatt, die mit dem Gütesiegel Enterprise du patrimoine vivant ausgezeichnet ist, lässt die Sinne aufblühen. Rava, Bizet, Solognote, Limousine, Alpaka, Yak… man hat nur einen Wunsch: die in den Wollballen gelagerte Wolle zu berühren. Das Geräusch der Maschinen lädt zu einem Besuch im ersten Stock des Unternehmens ein, wo man den Weg der Wolle vom Vlies zum Wollgarn verfolgen kann. Die Magie wirkt an der Karde (eine riesige Maschine aus den 1940er Jahren!), wenn vor Ihren Augen das hauchdünne Wollvlies in Vorfäden aufgeteilt wird.
Nicht zu verpassen: das Atelier des Koloristen. Selbst nach mehreren Jahren bin ich immer noch erstaunt darüber, wie das Material in Farbe getaucht wird. Der Kolorist geht empirisch vor: Nichts wird schriftlich festgehalten, der einzige Anhaltspunkt ist ein Farbmuster, das der Kunde hinterlässt. Mithilfe der drei Grundfarben, die in Pulverform verpackt sind, wird der Kolorist nach Augenmaß die gewünschte Farbe reproduzieren.
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